Lernkultur
Viele Menschen sind der Überzeugung, eine neue Fremdsprache zu erlernen sei schwierig und brauche viel Zeit, vor allem, wenn diese Sprache Chinesisch, Japanisch, Russisch oder Arabisch ist. Dies ist sicher nicht ganz falsch. Aber es gibt gute Gründe, sich einer solchen Herausforderung zu stellen und zwar am Landesspracheninstitut.
Eine neue Fremdsprache ist immer eine natürliche Erweiterung der eigenen sprachlichen Persönlichkeit, die sich im Rückblick als ausgesprochen gewinnbringende Investition erweist. Sie führt oftmals zur Entdeckung bislang unbekannter geistiger Fähigkeiten und bereitet Freude. Verschwiegen wird allerdings allzu häufig, dass Fremdsprachenlernen auch Mühe sein kann. Lernen an sich ist destabilisierend, stellt doch die neue Fremdsprache mit ihren Strukturen und Elementen altes Wissen und Können zunächst in Frage, fügt Neues hinzu, sortiert anders.
Worin liegt dann das Geheimnis effektiven und gleichzeitig angenehmen Sprachenlernens? Es liegt in der Lernkultur, in die Lehrende wie Lernende gemeinsam eingebettet sind. Lernkultur und ihre Bausteine sind essentiell dafür verantwortlich, ob der Erwerb einer Fremdsprache insgesamt positiv verläuft und dabei den - vorübergehend - prekären Zustand des Lernenden bestmöglich kompensiert. Lernkultur ist ein regel- und wertebestimmter, dynamischer ‚Lernraum‘, der von Lernenden wie Lehrenden gemeinsam entwickelt wird. Er stellt die elementare Umgebung dar, in der sich die Selbstveränderung des Lernenden vollzieht und eine neue sprachliche Identität entsteht.
Die wichtigsten Faktoren einer optimalen Lernkultur? In erster Linie das Zusammenspiel von Lernformen und Lehrstilen mit den ihnen zugrundeliegenden psychologischen, pädagogischen und didaktischen Orientierungen. Aber auch die individuelle Betreuung der Lernenden, eine positive Lernatmosphäre, ein Klima des Sich-Wohlfühlens. Hinzu kommen: ein gelungener Ausgleich von selbst- und fremdbestimmtem Lernen, individuelle Leistungsbereitschaft und klare Zielorientierung. Nicht zu vergessen, Motivation, Kreativität und Empathie auf beiden Seiten.
Für das Landesspracheninstitut in der Ruhr-Universität Bochum (LSI) ist dieses Verständnis von Lernkultur gelebte Wirklichkeit. Seit über 45 Jahren vermittelt das LSI anwendungsbezogene, sprachpraktische Fertigkeiten in Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Russisch. Über 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Studium haben Sprachkurse am LSI absolviert und konnten ihre in Bochum erworbenen neuen Fähigkeiten erfolgreich im Ausland einsetzen.
Das Institut führt – neben seinen 10-Wochen-Online-Angeboten – vor allem Ganztageskurse im Intensivformat durch, von drei Tagen bis zu drei Wochen. Das Lernen am LSI erfolgt auf wissenschaftlicher Grundlage und in hoher zeitlicher wie inhaltlicher Komprimierung, 6–7 Stunden Unterricht, anschließend individuelle Nachbereitung. In zwei Wochen wird somit ein Lernpensum von bis zu 80 Stunden erreicht. Der Lernende konzentriert sich ausschließlich auf die neue Sprache und Kultur und kann so sein bestmögliches Lernergebnis erzielen.
Worin besteht konkret das Erfolgsrezept des LSI, das es zu einem der führenden Sprachausbildungsinstitute Europas gemacht hat? In seiner ganz besonderen Lernkultur. Im Mittelpunkt des gesamten Lehr- und Lernprozesses steht der einzelne Mensch mit seinen persönlichen Voraussetzungen, Stärken und Zielen. Diesen umfassend gerecht zu werden und optimale Bedingungen für den individuellen Lernerfolg zu schaffen, liegt im Selbstverständnis des LSI.
Lehr- und Lernformen
Kommunikatives Kernstück des LSI ist ein intensiver Unterricht in Kleingruppen mit maximal 9 Teilnehmer*innen. Didaktisch sind die sprachpraktischen Inhalte und Fertigkeiten auf die konkreten Bedürfnisse der Kursteilnehmer*innen ausgerichtet, wobei auf einen Einsatz dieser Fertigkeiten in lebenswirklichen, z.B. beruflichen Kontexten besonders geachtet wird. Das LSI pflegt aber auch eine lebendige Vielfalt der Lehr- und Lernmethoden, von interaktiven Rollenspielen und praxisnahen Trainingsformen bis zu webbasierten Angeboten. Sprachkompetenzen werden multimedial erworben, in Partner- und Gruppenarbeit wird neu Erlerntes ausprobiert und eingeübt.
Bei allen unseren Sprachen stehen vor allem Sprechen, Hören und Lesen im Vordergrund, ein vollständiges Eintauchen in die Sprache, das durch Ganztagsunterricht, aber auch das Wohnen im Institut gestärkt wird. Wechselnde Lehrende im Verlauf eines Tages bedeuten nicht nur Abwechslung, sondern fördern direkt die Fähigkeit des Lernenden, sich auf unterschiedliche Aussprachen und Redeweisen einzulassen.
Seit dem Sommer 2020 kommt das LSI aber auch zu seinen Kursteilnehmern und -teilnehmerinnen mit einem reinen Online-Format, das über einen Zeitraum von 10 Wochen alle Grund- und Aufbaustufenkurse mit jeweils sechs Stunden (2 x 3 Stunden) pro Woche anbietet. Was Sie in der Bochumer realen Präsenz in zwei Wochen hoch intensiv erwerben, können Sie jetzt auch berufsbegleitend und kompatibel zu Ihrer privaten Lebensgestaltung von überall aus lernen: LSI TO GO. Denn Flexibilität ist uns besonders wichtig. Mit unserem neuen Online-Modell können Sie zudem noch problemlos zwischen Präsenz- und Online-Formaten wechseln. Unsere 10-Wochen-Sprachkurse Online basieren auf virtuellem Präsenzunterricht (per Videokonferenz) und ergänzend unserer Lernplattform LSI.online.
Personalisierte Zugänge
Die Zeit, die Kursteilnehmer am LSI verbringen, ist wertvoll, für die Lernende wie Lehrende. Das LSI konzipiert auch spezielle Programme für Einzeltrainings, in denen exakt auf die persönlichen Lernziele und Erwartungen, aber auch individuelle Vorkenntnisse und Schwierigkeiten eingegangen wird. Trainings dieser Art können in Präsenz oder per Videokonferenz online erfolgen. Aber auch individuelle Förderung und Lernberatung gehören im LSI zur Normalität. Für jeden Kursteilnehmer sind bestmögliche Lernbedingungen gegeben, denn nichts stärkt Motivation mehr als gute Lernresultate. Und selbstverständlich herrscht im LSI ein kooperativer Lehrstil, bei dem die Lehrende wie Lernende gleichberechtigte Partner sind.
Funktionales Lernen und Zielorientierung
Die LSI-Sprachkurse basieren auf speziell durch das Institut entwickelten Lehrwerken, die optimal zu den Inhalten der Kurse passen. Alle Lehr- und Unterrichtsmaterialien sind pragmatisch konzipiert, mit vielen Anwendungsbeispielen ausgestattet und in verständlicher Sprache geschrieben. Damit ist ein stringentes Kurskonzept vorgegeben, das auch ein tatsächliches Erreichen der Lernziele sicherstellt. Trotz festgelegter Abläufe bleibt Freiraum für persönliche Lernwünsche, Themen oder auch individuelle Unterstützung. Vor allem in den Abendstunden und in Gruppenarbeit verläuft das Lernen selbstbestimmt, wie auch im begleitenden Onlinebereich, der der Festigung des Gelernten dient.
Digitale Lerninhalte
Neben dem Unterricht in Präsenz bietet das LSI seinen Teilnehmern die personalisierte, digitale Lernumgebung LSI.Digital an, in der über die Präsenzzeit hinaus Bekanntes vertieft oder neue Sprachinhalte erworben werden können, bei Bedarf auch mit tutorieller Unterstützung. Der Lernende am LSI muss daher seinen lernkulturellen Raum nicht verlassen. Und natürlich ist LSI.online auch unsere technische wie inhaltliche Basis für das 10-Wochen-Online-Format, bei dem Live-Unterricht (an zwei Abenden jeweils drei Stunden pro Woche) per Videokonferenz mit eigenständiger Erarbeitung unserer zahlreichen Lernangebote und Medien verbunden wird.
Qualitäten
Alle Lehrenden des LSI besitzen eine wissenschaftliche Fachausbildung für den Sprachunterricht, verfügen über langjährige Unterrichtserfahrung im Erwachsenenbereich und sind durchgehend zweisprachig. Die Teams der einzelnen Institute bestehen aus einer idealen Verbindung aus Muttersprachlern und deutschen Sinologen, Arabisten, Japanologen, Russisten und Koreanisten. Beide Gruppen sind in der Lage, speziell auf Fragen und Probleme deutschsprachiger Lerner einzugehen. Im Unterricht spielen stets auch aktuelle Fragen zu Gesellschaft, Politik und Kultur, Land und Leuten im Unterricht eine große Rolle. Das LSI versteht seinen Sprachunterricht daher immer auch als Vermittlung kulturellen Wissens, als Sensibilisierung für die Andersartigkeit. Vor allem ist es die Begeisterung für die Sprachen, die unsere Lehrenden vermitteln. Letztlich muss Sprachunterricht Freude machen, und damit jeder Sprachkurs auch ein voller Erfolg wird, kümmert sich eine engagierte Verwaltung um die reibungslosen Abläufe, von der Kursbuchung bis zur Abreise.
Atmosphärisches
Eine entspannte wie konzentrierte Lernatmosphäre ist für den Lernerfolg gleichermaßen wichtig. Während der Kurse wohnen die Teilnehmer in der Regel im LSI-eigenen Gästehaus in grüner Umgebung am Rand des RUB-Campus. Moderne Unterrichtsräume, funktional eingerichtete Gästezimmer, eine eigene Lounge sowie ein einladendes Frühstück tragen unmittelbar zum Sich-Wohlfühlen bei.
Lernerwartungen
LSI-Kursteilnehmer wissen, warum sie nach Bochum kommen, um eine Sprache zu lernen. Sie erwarten Sprachunterricht höchster Qualität und optimale Lernergebnisse. Nebenbei: Über die Hälfte aller Kursteilnehmer kommen in das LSI auf persönliche Empfehlung oder Hinweis des Arbeitgebers. In Bezug auf seinen Unterricht erhält das LSI regelmäßig Bestnoten: 95 % geben dem LSI die Note „gut“ bis „sehr gut“ (2019). Aber auch Lernmaterialien und Lernatmosphäre werden in gleicher Weise bewertet. 81 % loben insbesondere den hohen Einsatz der Dozenten im Unterricht.
Welchen Beitrag zur Lernkultur leistet der Teilnehmer und was erwartet das LSI? Zunächst eine solide Motivation, die Sprache zu lernen, sich auf sie einzulassen, Phantasie und Kreativität, aber auch eine gewisse Durchhaltekraft und Disziplin. Alter, eine entsprechende Vorbildung oder Lernerfahrung haben keine Bedeutung. Was macht nun die ganz besondere Lernkultur des Landesspracheninstituts aus? Natürlich die Verbindung aller Qualitätsfaktoren, die das LSI von sich aus bieten kann. In gleichem Maße aber auch unsere Lernenden aus Deutschland und Europa, ihre hohen Erwartungen, aber auch die aktive Bereitschaft zum Engagement für das Abenteuer Fremdsprache.