Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat Matthias Maurer als neues Mitglied des Astronautenkorps vorgestellt. Damit stehen für den Saarländer die Chancen gut, gemeinsam mit den Chinesen ins All zu fliegen. Die erforderlichen Sprachkenntnisse hat er am Landesspracheninstitut (LSI) in Bochum erworben.
Im Jahr 2012 paukte Maurer in Bochum insgesamt sieben Wochen Chinesisch – damals noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nun durchläuft der promovierte Werkstoffwissenschaftler seine Astronauten-Grundausbildung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln. Maurer beherrscht vier Sprachen fließend. Derzeit lernt er Russisch und Chinesisch. Den Einstieg in die chinesische Sprache machte er gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Pesquet am Bochumer LSI. Beide absolvierten erfolgreich den Chinesisch-Grund-, Aufbau- und Oberkurs. Im letzten Jahr folgte ein intensives Russischtraining. Insgesamt absolvierte er acht Wochen Russisch-Sprachtraining in Bochum.
An welcher Weltraummission er teilnehmen wird, ist noch nicht bekannt. Ein realistisches Ziel ist aus seiner Sicht ein Flug zur ISS ab dem Jahr 2020. Vielleicht ergibt sich aber auch ein Aufenthalt auf einer chinesischen Weltraumstation. Die wird voraussichtlich 2020 bis 2022 einsatzbereit sein. Deswegen ist das Sprachtraining ein wichtiger Teil der Astronautenausbildung. Matthias Maurer arbeitet seit 2009 bei ESA als Astronauten-Support-Ingenieur. Er erhielt eine umfangreiche Ausbildung und konnte Erfahrungen im operativen Bereich bemannter Raumfahrtmissionen sammeln. 2016 war er an NEEMO 21 beteiligt, einem Programm der NASA, bei dem Gruppen von Astronauten, Ingenieuren und Wissenschaftlern in die Unterwasser-Forschungsstation Aquarius geschickt werden, um dort zu leben und zu arbeiten.
Am LSI Bochum haben bereits seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Astronautenkorps von 2009 ihre Sprachausbildung erhalten. Auch Samantha Cristoforetti, Alexander Gerst, Andreas Mogensen, Luca Parmitano, Timothy Peake und Thomas Pesquet zählen zu den Alumni des LSI.
Wir wünschen Matthias Mauerer alles Gute und viel Erfolg bei seiner Mission!