In Valerie Broschs Alltag dreht sich sechs Tage lang alles um die russische Sprache. Vokabeln lernen, Aussprache üben und Grammatik pauken – und das 8 Stunden täglich. Die 20-Jährige bereitet sich mit „Russisch Start-up“, einem Intensiv-Sprachkurs am LSI, auf ihr Studium der Russischen Kultur an der RUB vor. Der Sprachkurs findet zum ersten Mal statt. Folgetermine stehen bereits fest.
Auf dem Lehrplan von Russisch Start-up stehen neben Alltagssituationen und klassischem Smalltalk, auch interkulturelle Inhalte. Das Ziel: In nicht mal einer Woche fit für Russland werden. Wie das gehen soll? Mit jeder Menge Spaß am Lernen und einem straffen Tagespensum mit 8 Unterrichteinheiten zuzüglich Eigenarbeit. Dabei kann es schnell mal passieren, dass man vergisst, wie alles angefangen hat: „An den ersten Kurstag kann ich mich fast gar nicht mehr erinnern“, scherzt Valerie. „Wir bekommen jeden Tag einfach so viel Input.“
Wie die russische Sprache tickt
Die Grundlage für den Russischunterricht ist das kyrillische Alphabet. Das lassen die Russischlerner allerdings ziemlich schnell hinter sich. „Am ersten Tag waren wir schon mit dem russischen Alphabet durch und konnten uns auf Russisch vorstellen. Das war der Wahnsinn!“, sagt Valerie. An den Folgetagen lernt sie mit ihren drei Mitstreitern, wie man sich über Studium und Beruf, ihren Tagesablauf oder Pläne unterhält, wie man ein Telefongespräch führt oder Informationen zu diesen Themen bei seinem Gesprächspartner erfragt.
Von den ohnehin sehr straff getakteten Sprachkursen am LSI ist der Start-up-Kurs trotzdem etwas Besonderes: „Die Teilnehmer begreifen in kürzester Zeit, wie die russische Sprache „tickt“ und bekommen einen sehr authentischen Einblick in die russische Kultur“, sagt Leo Weschmann, Institutsleiter des LSI-Russicum. Dabei hilft nicht nur das praxisorientierte Kurskonzept. Jede Unterrichtseinheit beginnt mit einer Aktivierung des zuvor Gelernten. Anschließend geht es direkt weiter mit dem Stoff. Die Lerngruppen sind sehr klein. Valerie ist eine von vier Teilnehmern. „So können alle von uns das Sprechen und die Aussprache sehr intensiv üben“, sagt sie.
Die Teilnehmer benötigen keine Vorkenntnisse, um an dem Kurs teilzunehmen. Das Wichtigste ist, dass sie motiviert sind. „Den Rest übernehmen wir“, flachst Weschmann. Der Kurs ist zwar nicht kostenlos, dafür können die Studierenden sprachlich so viel mitnehmen wie kaum in einem anderen Kurs. Das bestätigt auch Valerie: „Es ist total beeindruckend, was man nach so kurzer Zeit alles kann. Meine Kenntnisse gehen auf jeden Fall über den klassischen Smalltalk hinaus.“
Durch den letzten Zaren an die RUB
Die Leidenschaft für Russland ist bei der 20-Jährigen bereits in der Schule entfacht. „Im Abi habe ich einen Vortrag über den letzten Zaren gehalten. Seitdem habe ich mich immer intensiver mit der russischen Literatur, Geschichte und Politik beschäftigt“, erzählt Valerie begeistert. „Außerdem klingt die russische Sprache so schön.“ Von den aktuellen Schlagzeilen über Russland lässt sich die Studentin allerdings nicht abschrecken, ganz im Gegenteil: „Das macht das Studium noch reizvoller und interessanter für mich. Gerade jetzt ist es wichtig, dass Menschen mit Russland nicht nur den bösen Ivan in Verbindung bringen, der die Welt einnehmen will.“
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