Foto: Karin Pyc
Paulina Stock besucht die 9. Klasse der Geschwister Scholl Gesamtschule in Solingen. Die Korea-Begeisterte wurde vom Schulunterricht freigestellt, um am Koreanisch-Grundkurs teilzunehmen.
Wie ist es dazu gekommen, dass du am LSI einen Koreanisch-Kurs besuchst?
Ich bin seit zwei Jahren extremer Korea-Fan und wollte unbedingt die Sprache lernen. Meine Mutter hat mich ermutigt, einen Sprachkurs am LSI zu machen. Daraufhin ist sie zur Schulleitung gegangen und hat gefragt, ob ich an dem Koreanisch-Intensivkurs teilnehmen kann. Die Schulleitung hatte glücklicherweise nichts dagegen und hat gesagt „Klar. Das Interesse fördern wir!“ Ich war auch völlig überrascht. Dann haben wir das Formelle erledigt und jetzt bin ich hier. Damit ich den Stoff in der Schule nicht verpasse, bringt mir meine Mutter am Wochenende immer die Unterlagen, die ich parallel auch noch durcharbeite.
Warum ein Intensiv-Sprachkurs?
Einmal Unterricht in der Woche wäre mir zu wenig Input. In einem Intensivkurs kann man sich 100%ig auf den Stoff konzentrieren und hat zwischen den Unterrichtsstunden nicht eine einwöchige Pause. Hier kann ich 8 Stunden täglich die Sprache sprechen, die ich liebe. Und das macht mich total glücklich.
Wie sieht dein Kursalltag aus?
Wir fangen ganz locker an und wiederholen Stoff von der letzten Stunde. Der Unterricht ist sehr interaktiv, d.h. wir machen sehr viel mit Bewegung, interaktiven Spielen, Dialogen und Rollenspielen. Die Unterrichtstunden bis zur großen Pause verfliegen einfach. Und nach der Pause geht’s mit interaktivem Unterricht und spielerischem Unterricht weiter. Dadurch lernt man unheimlich viel.
Was ist das Besondere an der koreanischen Sprache?
Die Buchstaben sehen ganz anders aus. Was aber viel schwieriger ist: Wir haben im Deutschen nur eine Du- und eine Sie-Form. Im Koreanischen hat man sehr viele Feinabstimmungen, die nur durch Endungen und Markierungen kenntlich gemacht werden. Dann gibt es zusätzlich noch ein Höflichkeitsstufe -kurz vor du-, ein mittelhöflich etc. Du redest nicht dauernd in einer Höflichkeitsform, sondern wechselst ständig. Das ist der größte Unterschied.
Woher kommt deine Begeisterung für Korea?
Eigentlich kam das durch die Musik. Angefangen hat das mit der Band Big Bang. Ich habe die K-Pop-Band zufällig bei Youtube gefunden und liebe seitdem diese Musik. Nach und nach habe ich immer mehr Musikgruppen entdeckt und mich automatisch mehr und mehr mit der Kultur beschäftigt. Spätestens als ich dann koreanisches Fernsehen gesehen habe, war bei mir klar: Korea ist es! Irgendwann wollte ich Filme und Sendungen auch nicht mehr mit deutschen oder englischen Untertiteln gucken, sondern selbst verstehen, was die Figuren sagen.
Ist es für dich ein Problem, mit erwachsenen Lernern in einem Kurs zu sitzen?
Nein, bei uns im Kurs ist das super. Ich fühle mich total wohl. Die Erwachsenen behandeln mich nicht wie ein Kind, sondern gleichwertig. Wir lachen viel zusammen und haben echt viel Spaß! Was ist das Tolle an Korea? Die Musik und natürlich die Kultur. Ich mag die Art, wie Koreaner auf dich zugehen. Sie sind so offen. Nichts ist gezwungen. Wenn Koreaner freundlich sind, dann sind sie es nicht, weil sie es müssen, sondern weil sie wirklich so sind. Und das liebe ich einfach an Korea!
Was kannst du auf Koreanisch sagen?
Ich kann mich vorstellen, Essen bestellen, ich kann mich ohne Probleme mit einem älteren Mann, der kein Englisch spricht, unterhalten oder in der Pampa einkaufen. Eben all das, was man zum Überleben und im Alltag braucht. Und K-Pop-Lieder verstehe ich auch teilweise.
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