Foto: Annalena Rey
Lukas Leck (25) studiert Digitale Medien im Master. Nach seinem Auslandssemester in der Schweiz und der Nachricht seines Stipendiumträgers, dass es ihm ermöglicht wird, eine geförderte Sprache zu erlernen, hat er sich für einen Türkisch-Sprachkurs am LSI entschieden.
Warum lernen Sie Türkisch?
Als ich erfahren habe, dass mir dank eines Stipendiums ein Sprachkurs ermöglicht wird, konnte ich mich recht schnell für Türkisch entscheiden. Das hängt auf der einen Seite damit zusammen, dass ich in meinem Bekanntenkreis viele Türken habe, zwei Freunde von mir leben auch in der Türkei. Lustigerweise habe ich einige meiner türkischen Freunde weder in Deutschland, noch in der Türkei kennengelernt, sondern in Polen und der Schweiz. Auf der anderen Seite glaube ich, Türkisch auch in meiner Heimatstadt Bremen gut anwenden zu können und damit in der Praxis zu bleiben. Dort leben sehr viele türkischstämmige Menschen und es gibt viele türkische Läden.
Wie ist der Sprachkurs aufgebaut?
Wir haben von Tag zu Tag immer weniger Deutsch gesprochen. Das hat meiner Meinung nach sehr gut funktioniert, auch wenn wir natürlich noch nicht alle Wörter kennen, um vollständige Sätze zu bilden. Entscheidend war, dass wir uns an den Klang der Sprache gewöhnen. Wir haben viel mit dem Lehrbuch gearbeitet, darüber hinaus aber auch Videos und Audiodateien miteinbezogen und uns türkische Musik angehört. Immer wieder gab es kommunikative Phasen, in denen wir versucht haben, das Gelernte unmittelbar in einem Gespräch anzuwenden.
Wie wollen Sie weiterlernen?
Ich will versuchen mit meinen Freunden regelmäßig Türkisch zu sprechen und in türkischen Läden auf Türkisch einzukaufen. Natürlich hängt das auch von der Bereitschaft der Verkäufer ab, ob sie sich die Zeit nehmen wollen und können, an der Kasse und auf Nachfragen hin mit mir langsam und deutlich Türkisch zu sprechen. Ich glaube aber, dass Versuche von Deutschen, einen Zuwanderer in seiner Muttersprache anzusprechen, sehr positiv aufgenommen werden. Natürlich wäre es wünschenswert, von den Gesprächspartnern auch verbessert zu werden, wenn man Fehler macht und diese nicht aus Höflichkeit ignoriert werden. Ich würde im nächsten Jahr außerdem gerne den Anschlusskurs besuchen und danach in die Türkei reisen.
Welche Situationen können Sie nun sprachlich auf Türkisch bewältigen?
Ich kann mich vorstellen und über meine Interessen und das Studium sprechen. Auch haben wir, was ganz gut zu meiner Vorstellung vom Weiterlernen nach dem Kurs passt, gelernt, wie man seinen Einkauf auf Türkisch meistert. Es war besonders interessant die Floskeln kennenzulernen, die häufig benutzt werden. Auch wurde uns nicht nur das sprachliche Know-how mitgegeben, sondern auch erklärt wie man sich richtig und höflich verhält. Sprache und Kultur gehen da Hand in Hand.
Hat der Sprachkurs Ihre Erwartungen erfüllt?
Ich war von dem Kurs positiv überrascht. Außerhalb der Schule habe ich bereits Polnisch-Unterricht genommen, der relativ trocken gestaltet war und viel Frontalunterricht beinhaltet hat. Der Türkisch-Kurs am LSI hingegen war abwechslungsreich und fand in einer angenehm lockeren Atmosphäre statt. Es gab nicht zu viele Teilnehmer, sodass auf unsere individuellen Stärken und Schwächen eingegangen werden konnte.