Leonie Hosoda - Japanisch

Foto: Karin Pyc

Leonie Hosoda (27) geht über das Heinz Nixdorf Programm für ein Praktikum nach Tokyo. Die Kommunikationsdesignerin hat am LSI-Japonicum den Japanisch Grund- und Aufbaukurs absolviert, um ihre Sprachkenntnisse zu festigen.

Warum haben Sie sich für einen Japanisch-Sprachkurs entschieden?

Ich bin Halb-Japanerin, deswegen habe ich mich entschieden, nach Japan zu gehen. Und in Japan kommt man nicht drum herum, Japanisch zu können. Selbst in Tokyo reicht es nicht aus, nur Englisch zu sprechen. Denn viele Japaner sprechen gar kein Englisch oder eben nur sehr schlecht. Meine zukünftigen Arbeitskollegen in Tokyo sprechen allerdings sehr gutes Englisch. Das kommt aber nicht oft vor – vor allem nicht im Alltag. Wenn man z.B. in Japan neue Leute kennenlernt, ist es ohnehin schon eine Hemmschwelle für viele Japaner, mit den „Fremden“ in Kontakt zu treten. Da hilft die japanische Sprache enorm. Außerdem ist es wichtig, in Japan die Schriftzeichen Hiragana und Katakana zu können. Selbst für Japaner ist es schwierig, z.B. Adressen zu finden. Deshalb sind die Schriftzeichen Grundvoraussetzung für einen Aufenthalt in Japan.

Warum haben Sie sich für einen Intensivkurs entschieden?

Die Intensivkurse am LSI wurden vom Heinz Nixdorf Programm gebucht. Allerdings glaube ich, dass diese Kursform der beste Weg ist, um schnell einen Einblick in die Sprache und Kultur zu bekommen. In z.B. studienbegleitenden Kursen an der Uni kann man in so kurzer Zeit gar nicht so viel Stoff durcharbeiten wie hier. Hier ist es wirklich sehr geballt.

Wie sieht Ihr Kursalltag aus?

Um halb 9 geht der Unterricht los. Unsere Lehrer sind alle super! Sie sind sehr locker und der Unterricht ist richtig interaktiv, lebendig und fröhlich. Ich glaube, das unterscheidet den Kurs auch von anderen Sprachkursen. Im Japanischkurs wird z.B. sehr viel gesungen und getanzt. Die Didaktik ist sehr ganzheitlich. Man spricht und liest nicht nur, sondern bewegt sich auch dazu.

Was ist das Besondere an der japanischen Sprache?

Das Besondere am Japanischen ist, dass es eigentlich nicht besonders schwierig ist - abgesehen von der Schrift. Die Grammatik unterscheidet sich stark von europäischen Sprachen. Demnach ist die Andersartigkeit das Schwierige an der Sprache und nicht die Grammatik. Es gibt z.B. kein Genus, keinen Plural, keine Artikel etc. Das Sprechen ist auf jeden Fall leichter als das Schreiben. Im Japanischen gibt es aber auch sehr vielfältige Möglichkeiten, Dinge auszudrücken. In dem Gesagten, bzw. in den Verben stecken immer Hierarchie- und Beziehungsinformationen. Es gibt sehr feine Abstufungen, an denen man erkennen kann, wie nah man zu einer Person steht. Im Deutschen dagegen gibt es nur die Abstufung „du“ und „Sie“. Auf der japanischen Skala gibt es viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten.

Welche Situationen können Sie in Japan bewältigen?

Da ich mit Vorkenntnissen in den Kurs gegangen bin, hatte ich den anderen gegenüber natürlich Vorteile. Aber ich merke, dass die anderen im Kurs, die keine Vorkenntnisse hatten, einen Riesensprung gemacht haben. Kennenlern-Situationen, Orientierungsgespräche, Alltagsgespräche oder über Freizeitaktivitäten reden sind kein Problem mehr.

 

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Leonie Hosoda