Foto: Karin Pyc
Hai Yen Nguyen hat sich nach ihrem Betriebswirtschaftsstudium sprachlich mit der Koreanisch Grund-und Aufbaustufe auf ein Praktikum in Korea vorbereitet. Die absolvierten Sprachkurse der 22-jährigen Münchnerin wurden vom Heinz Nixdorf Programm finanziell unterstützt.
Warum lernen Sie Koreanisch?
Ich werde in diesem Jahr ein 6-monatiges Praktikum in Seoul machen – dafür benötige ich Koreanisch-Kenntnisse. Bevor ich den Grund- und Aufbaukurs am LSI gemacht habe, habe ich mir im Selbststudium bereits ein paar Vorkenntnisse angeeignet.
Warum haben Sie sich für einen Intensivkurs entschieden?
Im Internet bin ich auf die GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und das Heinz Nixdorf Programm gestoßen, die Stipendien für die LSI-Intensivkurse vergibt. Um ein Stipendium zu bekommen, muss man sich zunächst schriftlich bewerben. Anschließend folgt ein persönliches Auswahlgespräch. Ich zum Beispiel wurde mit 130 anderen Bewerbern zu dem Auswahltag eingeladen. Im Endeffekt haben 35 Bewerber ein Stipendium bekommen. Das Stipendium des Heinz Nixdorf Programms umfasst die Übernahme der Kursgebühren des Grund- und Aufbaukurses und die Unterkunft.
Wie sieht Ihr Kursalltag aus?
Im Grundkurs hat der Unterricht um 8.30 Uhr begonnen. Wir haben alle 50 Minuten eine kleine Pause gemacht, da das Lernen einer neuen Sprache anfangs schwieriger ist. In der großen Mittagspause um 12.30 Uhr konnten wir essen und uns erholen. Manchmal haben wir auch nochmal ins Buch geschaut, um den Stoff zu wiederholen. Von 14 bis 17 Uhr hatten wir wieder Unterricht. Nach Unterrichtsende haben wir in der Lounge gekocht. Danach hat sich jeder von uns noch 2 bis 3 Stunden an die Bücher gesetzt und gelernt, um sich für den nächsten Tag vorzubereiten.
Wie ist der Unterricht aufgebaut?
Im Grundkurs haben wir zunächst das Alphabet gelernt. Wir haben es sowohl nachgesprochen als auch gelesen. Danach standen einfache Dialoge auf dem Stundenplan, die wir gelesen und in Rollenspielen umgesetzt haben. Wir haben außerdem Wort- und Ratespiele auf Koreanisch gemacht. Das war unter anderem auch der Schwerpunkt des Aufbaukurses. Wir haben im Aufbaukurs noch mehr sprechen können - sowohl in Rollenspielen als auch frei.
Was ist das Besondere an der koreanischen Sprache?
Im Vergleich zu anderen asiatischen Sprachen ist Koreanisch meiner Meinung nach leicht zu erlernen. Im Koreanischen sind die Töne nicht wichtig (wie z.B. im Chinesischen). Und die Koreaner haben ein Alphabet, das man relativ leicht erlernen kann.
8 Unterrichtsstunden am Tag – ist das nicht ein enorm hohes Lernpensum?
In der ersten Woche war ich noch sehr euphorisch, da ging es noch sehr gut mit dem Lernen. In der dritten Woche war ich erschöpft. Der Stoff wird dann mehr, die Themen werden vielfältiger und man muss mehr aufnehmen. An den Wochenenden kann man sich aber von der Lernwoche erholen. Am Sonntagabend guckt man trotzdem in seine Bücher, um sich auf Montag vorzubereiten.
Welche Situationen können Sie sprachlich in Korea bewältigen?
Einkaufssituationen sind für mich kein Problem mehr. Ich kann auch im Restaurant Essen bestellen oder mit den Kollegen oder anderen Studenten smalltalken. In diesen Situationen fühle ich mich sprachlich mittlerweile sicher.
Was empfehlen Sie anderen, die Koreanisch lernen möchten?
Bevor man einen Kurs besucht, würde ich empfehlen, sich vorab das Alphabet anzuschauen. Das hat es mir auf jeden Fall erleichtert, in den Kurs einzusteigen.
Lesen Sie mehr zu den Kursen:
Koreanisch lernen im Überblick