Foto: Karin Pyc
Esther Schirrmacher (22) studiert an der Universität Bonn Islamwissenschaft mit Schwerpunkt Arabisch. Um ihre im Studium erworbenen Arabischkenntnisse zu aktivieren, nimmt sie am Kurs „Syrische Kommunikation“ teil. Nebenbei betreibt sie das Reiseblog esthers-travel-guide.com.
Warum haben Sie sich dazu entschlossen, außerhalb der Uni Ihre Sprachkenntnisse weiter auszubauen?
Ich habe drei Jahre im Bachelor arabisch gelernt. An der Uni ist der Arabischunterricht allerdings sehr theoretisch. Laut des Europäischen Referenzrahmens bewege ich mich auf muttersprachlichem Niveau. Das ist aber leider nicht der Fall. Auf dem Papier kann ich die Grammatik, ich weiß, wie ein Satz aufgebaut sein muss, damit er sprachlich korrekt ist. Aber da ich nie in ein aktives Sprechtraining gekommen bin oder länger im arabischen Ausland war, fehlen mir einfach die Übung und die Sicherheit beim Sprechen. Deswegen möchte ich am LSI meine Sprechfähigkeit aktivieren.
Was ist das Besondere an einem Intensivkurs?
Ich habe schon oft Gutes von dem Institut gehört. Deshalb wollte ich den Arabischkurs einmal selber ausprobieren. Außerdem sind die kleinen Lerngruppen mit 8 bis 10 Teilnehmern total attraktiv für mich gewesen. Man lernt arabisch nämlich nicht, wenn die Lerngruppe größer ist. Dafür kommt man einfach nicht oft genug dran und spricht viel zu wenig. Der Lehrer kann in einer großen Gruppe auch gar nicht auf die Bedürfnisse jedes Schülers eingehen.
Was ist so besonders an der arabischen Sprache?
Was mich am Arabischen fasziniert ist, dass es diese Differenz zwischen der Hochsprache, die zum Beispiel in den Medien gesprochen wird, und den vielen verschiedenen Dialekten gibt. Außerdem ist die arabische Sprache viel romantischer – das hat mich schon immer begeistert! Allein das „Guten Morgen“ drückt viel mehr aus. Im Arabischen sagt man nämlich „Der Morgen soll ein glückseliger sein“, darauf erwidert man dann „Der Morgen soll ein Licht sein für dich“. Solche Redewendungen finde ich einfach sehr schön.
Warum belegen Sie gerade den Kommunikationskurs Syrisch?
Zum einen ist das mein Lieblingsdialekt, zum anderen ist er relativ nah an der Hochsprache. Er klingt auch sehr schön. Außerdem habe ich viele syrische Freunde und arbeite ehrenamtlich mit syrischen Flüchtlingen. Dabei hilft mir das.
Sie reisen gerne und viel. Wie helfen Ihnen Kenntnisse der Landessprache in dem jeweiligen Zielland?
Ich versuche in jedem Land, in das ich reise, zumindest ganz banal kommunizieren zu können. Ich finde das einfach wichtig, um den Leuten zu zeigen, dass man sich auch für die Kultur interessiert. Im arabischen Raum haben mir meine Sprachkenntnisse allerdings nur bedingt weitergeholfen, weil sie eben noch in Kinderschuhen stecken.
Wie lernen Sie weiter?
Ich habe mir fest vorgenommen, eine Tandempartnerin zu suchen. Ich möchte unbedingt meine umgangssprachliche Kompetenz steigern. Mein Ziel ist es, irgendwann so gut arabisch zu sprechen, dass ich im arabischen Ausland sicher über die Runden komme.
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