Mit einem gemeinsamen Abendessen ging am Freitag die China-Akademie des Chinakompetenz-Projekts CHIN-KoBe unter Federführung der Hans-Böckler-Stiftung in Bochum zu Ende. Rund 40 Teilnehmer:innen waren ins Landesspracheninstitut gekommen, um sich eine Woche lang intensiv mit der chinesischen Sprache und Kultur sowie mit politischen und historischen Themen mit Bezug zu China auseinanderzusetzen.
Chinakompetenz für Studierende
CHIN-KoBe Akademie im Landesspracheninstitut
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt hat es sich seit seinem Start im Jahr 2020 zum Ziel gesetzt, Chinakompetenz auf breiter Basis zu vermitteln und die teilnehmenden Stipendiat:innen der 13 Begabtenförderungswerke auf die Herausforderungen der globalisierten Welt vorzubereiten. Hintergrund ist die stetig wachsende Bedeutung Chinas als eine der führenden globalen Wirtschafts- und Handelsmächte sowie als bedeutender Akteur in der internationalen Politik.
Chinakompetenz durch Sprache und interkulturellen Austausch
„Eine wirkliche Chinakompetenz entsteht, wenn man zum einen die Sprache beherrscht, und zum anderen für eine längere Zeit in China gelebt hat“, sagt Sinologe Arvid Kempf, der das CHIN-KoBe Projekt im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung leitet. Das auf mehrere Jahre angelegte Förderungsprogramm bietet ausgewählten Stipendiat:innen die Möglichkeit, parallel zum eigentlichen Studium eine umfassende Chinakompetenz in den Bereichen Sprache, Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aufzubauen und weiterzuentwickeln. Die Teilnehmenden werden befähigt, sich in einem interkulturellen Umfeld kompetent zu bewegen und erfolgreich mit chinesischen Partnern zusammenzuarbeiten. Langfristig verfolgt das Projekt das Ziel, Netzwerke zwischen Deutschland und China zu fördern und den interkulturellen Dialog sowie den Austausch auf verschiedenen Ebenen zu stärken.
Ein entscheidender Schlüssel zum Erreichen des Ziels ist dabei der Aufbau praxisorientierter, alltagstauglicher Chinesischkenntnisse. Diese vermittelt im Rahmen des Projekts das Sinicum des Landesspracheninstituts in der Ruhr-Universität Bochum (LSI), das mit seinen modular aufgebauten Intensivsprachkursen schnelle Lernfortschritte in kurzer Zeit ermöglicht. Als Weiterbildungseinrichtung mit integriertem Gästehaus bietet das LSI zudem ein optimales Lernumfeld, in dem sich Kursteilnehmer:innen in zweiwöchigen, intensiven Lernphasen voll und ganz auf die Herausforderungen des Spracherwerbs konzentrieren können.
Intensivsprachkurse des LSI ermöglichen schnelle Lernfortschritte
Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur und der inhaltlichen Verbundenheit mit dem Projekt, lag die Idee einer erweiterten China-Akademie im LSI nahe - diese konnte Anfang November in Form einer fünftägigen Blockveranstaltung erstmals in Bochum stattfinden. Den Auftakt am Montag bildete ein ganztägiges interkulturelles Training. Der Dienstag und Mittwoch standen im Zeichen historischer und politischer Themen; bei einer Führung durch den chinesischen Garten der Ruhr-Universität konnten die Teilnehmenden außerdem die jahrtausendealte chinesische Gartenbaukunst aus erster Hand erleben. Am Donnerstag ging es nach Köln, wo das Museum für Ostasiatische Kunst eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen chinesischer, koreanischer und japanischer Kunst in Deutschland beherbergt. Am abschließenden Freitag lag der Fokus dann auf der Struktur und der historischen Entwicklung der chinesischen Sprache und Schrift. Dr. Anke Pieper, Leiterin des Sinicums am LSI, und ihr Team stellten dabei nicht nur linguistische und kulturhistorische Aspekte vor, sondern gaben zugleich einen Ausblick auf die Sprachkurse bis hin zum Zielniveau B2+, die die Teilnehmenden in den nächsten Monaten und Jahren im LSI durchlaufen werden.