Sprachenzentren im Wandel

LSI auf der AKS-Tagung 2025

Das LSI ist auf der 33. AKS-Tagung an der Ruhr-Universität Bochum vertreten. Besuchen Sie unseren Infostand und erfahren Sie mehr über unsere Intensivsprachkurse.

Vom 12. bis 14. März 2025 findet an der Ruhr-Universität Bochum die 33. Tagung des Arbeitskreises der Sprachenzentren an Hochschulen e. V. (AKS) statt. Unter dem Motto „Lehren, lernen, leben – in neuen Realitäten: Sprachenzentren im Aufbruch“ kommen Lehrende, Forschende und Studierende zu einem intensiven Austausch rund um das Thema „Zukunft der Fremdsprachenausbildung“ zusammen.

Die Tagung bietet eine Plattform für aktuelle Themen der Fremdsprachenausbildung an Hochschulen. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur zunehmenden Vielfalt in den Sprachlernkontexten, neuen didaktischen Ansätzen sowie dem Einfluss von KI und Nachhaltigkeit auf den Sprachunterricht. Das LSI ist mit Fachvorträgen und einem Infostand vor Ort vertreten und freut sich auf den Austausch mit den Teilnehmenden.

Interessierte sind herzlich eingeladen, unseren Infostand zu besuchen und mehr über die praxisorientierten Intensivsprachkurse des LSI in Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Persisch, Russisch, Englisch (Business English) und Deutsch als Fremdsprache zu erfahren.

📅 Termin: 12.–14. März 2025
📍 Ort: Ruhr-Universität Bochum / Gebäude ID

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier: 

Webseite AKS-Tagung 2025 in Bochum 
 

 

 

Fachvorträge des LSI

Impuls: Methoden integrieren – Angewandte Linguistik in Sprachkursen/Sprachmodulen

Michaela Rusch

Das Ziel dieses Vortrages ist, die Verknüpfung von Methoden (Korpusanalyse) aus verschiedenen Fachbereichen für die DaF Sprachlehre und -ausbildung zu nutzen. Dabei sollen die Teilnehmenden einen explorativen Zugang zur Einbettung von korpusanalystischen Methoden in den Unterricht erhalten. Im Anschluss soll eine Diskussion initiiert werden.

 

Diskussion wird geleitet von: Nasslie Bratzadeh

 

Sektion 3: Fremdsprachenlehrende zeitgemäß aus-, fort- und weiterbilden

Nasslie Bratzadeh Khomartash (Ruhr-Universität Bochum) & Dr. Michaela Rusch (Westsächsische Hochschule Zwickau)

 

Gesellschaftlicher Wandel wie er im Zuge von technischen, strukturellen und soziopolitischen Veränderungen an (Hoch)schulen oft einhergehend mit Ressourcenverknappung entsteht, kann von Fremdsprachenlehrenden durchaus als Herausforderung wahrgenommen werden. Andererseits zeigen sich besonders die technischen Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und KI sowie die wachsende Diversität hinsichtlich Lerner*innenbiographien als ambivalente Größen in der Fremdsprachenvermittlung und -lehre. Ihnen zu begegnen, kann somit als Chance für einen stetigen Lern- und Reflexionsprozess in zeitgemäßer Aus-, Fort-, und Weiterbildung von Fremdsprachenlehrenden verstanden werden. Die besondere Gestaltung von Fremdsprachenlehre unter diesen Umständen zeigt sich oft in einer Tendenz zur Verdichtung der Aufgaben in Korrelation mit Integrationsarbeit (auf technischer, struktureller und soziopolitischer Ebene), inner- und außerhalb des Unterrichts.

 

Sektion 4:

KI sinnstiftend und verantwortlich nutzen | Using AI in a meaningful and responsible way

▪ Sektionsleitung:

Anja Häusler (Ruhr-Universität Bochum), Heike Mersmann-Hoffmann (Universität Münster), Dr. Sigrid Richter (Universität Paderborn)

 

Mit der zunehmenden Integration generativer KI in die Bildungslandschaft eröffnen sich für die Sprachenzentren an deutschen Hochschulen zahlreiche neue Möglichkeiten, aber auch komplexe Herausforderungen. Dabei ist ein verantwortungsvoller und reflektierter Umgang mit KI entscheidend, um die Qualität und Integrität des Fremdsprachenunterrichts zu gewährleisten (vgl. Häusler et al. 2024).

In dieser Sektion liegt unser Fokus auf folgenden Fragen:

  • Wie kann KI so eingesetzt werden, dass sie Lehr-Lern-Prozesse beim Fremdsprachenerwerb im akademischen Kontext sinnvoll und nachhaltig unterstützt?
  • Welche ethischen Überlegungen sind beim Einsatz generativer KI, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, institutionelle Rahmenbedingungen, Urheberschaft und Fairness, zu berücksichtigen?
  • Wie können KI-gestützte Lehrmaterialien und Lernumgebungen entwickelt werden, die kritisches Denken und Kreativität fördern?
  • Welche Chancen und Risiken ergeben sich durch den Einsatz von KI beim Testen, Prüfen und Bewerten (einschl. Vorbereitungsphase und Rückmeldung)?
  • Wie können Lehrende und Lernende für einen kritisch reflektierten Umgang mit KI-Technologien im Sprachunterricht sensibilisiert und in ihren Kompetenzen gestärkt werden?

 

 

Sektion 5:

Kompetenzentwicklung begleiten, bewerten und nachweisen | Supporting, assessing and certifying the development of language skills

▪ Sektionsleitung:

Magdalena Klasa (Ruhr-Universität Bochum), Denis Korflür (g.a.s.t.), Anna Timukova (Ruhr-Universität Bochum / g.a.s.t.)

 

Die Kernaufgabe der Sprachenzentren besteht in der Förderung der Entwicklung sprachlicher Kompetenzen. Doch erst wenn sprachliche Kompetenzen evaluiert werden, wird diese Entwicklung sichtbar. Deshalb ist Evaluation eine Aufgabe, mit der sich Sprachenzentren dauerhaft auf verschiedenen Ebenen auseinandersetzen. Testgütekriterien wie Objektivität, Reliabilität und Validität müssen dabei stets gewahrt sein, wenngleich andere Einflussfaktoren kontinuierlichen Veränderungen unterliegen: die Profile der Lernenden, Lerninhalte, Lernziele, didaktische Konzepte und nicht zuletzt die immer knapper werdenden Ressourcen. Beispielsweise verändert die Tatsache, dass sich der studentische und berufliche Alltag immer stärker in die digitale Welt verlagert, die Art der zu erlernenden kommunikativen Handlungen und somit auch die Evaluation entsprechender Lernleistungen. Jede neue Realität erfordert ein Nachjustieren gemäß dem Prinzip des Constructive Alignment, das in den drei zeitlich unterschiedlich gelagerten Prüfungsbereichen stattfinden muss: in der Lehr-/Lerneinheit vorgeschalteten Tests, in kursbezogenen Evaluationen (formativ und summativ) sowie in Prüfungen, die unabhängig von einer Lehrveranstaltung stattfinden.

Vor Kursbeginn helfen Einstufungsverfahren, vorhandene Kompetenzen realistisch einzuschätzen.

  • Wie werden solche komplexen und umfangreichen Verfahren zufriedenstellend an die neuen Realitäten angepasst?
  • Wie wird mit neuen Profilen („Ich habe die Sprache bisher mit Duolingo gelernt“) umgegangen?
  • Wie können Einstufungsverfahren vor dem Hintergrund aktueller Ressourcenknappheit optimiert werden?

Evaluationen begleiten den kursgesteuerten Spracherwerb und schließen ihn auch ab. Somit wirken sich die neuen Realitäten auch auf das Verhältnis von Lernen und Leistungsfeststellung aus.

  • Wie werden neu zu definierende kommunikative Kompetenzen geprüft?
  • Wie wird die Qualität von seit langem bekannten alternativen Bewertungsmethoden wie Peerverfahren und Selbstevaluation, die zunehmend an Bedeutung gewinnen, sichergestellt?
  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten brauchen Lehrende, um digitale Werkzeuge in der Leistungsfeststellung einzusetzen? Wie kann deren Einsatz an falschen Stellen vermieden werden?

Und schließlich kann erfolgreicher Spracherwerb auch parallel zu oder unabhängig von einem Kursbesuch über standardisierte (inter)nationale Tests nachgewiesen werden. Die nach der Pandemie wieder gestiegene akademische Mobilität sowie die politisch bedingte Verlagerung von Mobilitätszielen und die Einrichtung neuer, meist englischsprachiger Studiengänge in Deutschland korrespondieren mit einer anhaltenden Nachfrage nach solchen international anerkannten Zertifikaten.

  • Wie reagieren die Anbieter standardisierter Tests auf neue technologische Entwicklungen und was können die Sprachenzentren und andere Einrichtungen daraus für ihre eher niederschwelligen Prüfungen ableiten?
  • Wie muss die Vorbereitung auf solche Tests, die teilweise in Sprachenzentren stattfindet, vor diesem Hintergrund angepasst werden?

 

Sektion 6: Lernangebote und Arbeitsprozesse nachhaltig gestalten

Workshop: Reflectories für Nachhaltigkeit: Sprachkompetenz und nachhaltiges Denken auf dem niedrigen Sprachniveau fördern

Autorin: C.Gnanko

 

Die Verknüpfung von Fremdsprachenunterricht mit den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung kann als erstrebenswertes Bildungsziel definiert werden. Auch im Kontext des Fremdsprachenunterrichts Deutsch als Fremdsprache (DaF) besteht die Möglichkeit, Sprachunterricht mit den Teilkompetenzen der BNE zu verknüpfen und somit nachhaltigkeitsrelevante Inhalte auf der sprachlichen Ebene zu vermitteln. Der folgende Workshop richtet sich an Lehrkräfte für Fremdsprachen und stellt ein methodisch-didaktisches Konzept vor, das die Integration von Nachhaltigkeitsthemen auf einem Anfänger-Sprachniveau ermöglicht (in diesem Fall dem A2-Niveau). Dies erfolgt mit dem Reflectories-Tool, welches für die Entwicklung von Fähigkeiten konzipiert wurde, die für das Erreichen der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) als notwendig erachtet werden.