Minji Kim (28) kommt aus Seoul und macht über das Korean Language Education Internship Program der Korea Foundation ein einjähriges Praktikum am LSI. In Bochum schnuppert sie in die Unterrichtsmethoden des LSI hinein und unterstützt das Dozententeam bei der Erstellung des neuen Lernprogramms LSI.online.
Wie war dein erster Eindruck von Deutschland?
Soll ich ehrlich sein? Hier ist alles so LANGSAM. Die Menschen, der Verkehr, einfach alles. Als ich z.B. das erste Mal zur Bank gegangen bin, um Geld zu überweisen, hat das zwei Tage gedauert. In Korea ist das Geld nach der Überweisung unmittelbar auf dem anderen Konto. Außerdem gehen Koreaner normalerweise nicht zur Bank, sondern machen ihre Bankgeschäfte online. Entweder mit einer Kontonummer oder dem Fingerabdruck.
Überrascht haben mich auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland: In Korea gibt es keine Verspätung oder Zugausfälle. Alle 30 Sekunden kommt in Seoul ein Zug. Hier habe ich neulich eine Stunde auf meinen Zug gewartet!
Das Gute an Deutschland ist: Hier ist es nicht so hektisch. Koreaner arbeiten häufig bis 24 Uhr (Anmerkung der Redaktion: Arbeitsbeginn in Korea ist in der Regel 8 oder 9 Uhr). In Deutschland lebt es sich viel entspannter und komfortabler. Ich habe viel mehr Freizeit und nicht so viel Stress. The Germans care!
Wie findest du die deutsche Sprache?
Nach meiner ersten Deutschstunde dachte ich, ich muss weinen (lacht). Die Grammatik war nicht das Problem, da es viele Parallelen zum Englischen gibt. Aber die deutschen Artikel haben mir am Anfang starke Kopfschmerzen bereitet. Artikel gibt es im Koreanischen nämlich nicht. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt.
Warum hast du dich für Bochum entschieden?
Ich hatte für das Praktikum zwölf Universitäten auf der ganzen Welt zur Auswahl. Im Endeffekt habe ich mich für Bochum entschieden, weil ich hier auch die Möglichkeit habe, an dem Online-Lernsystem LSI.online mitzuarbeiten.